Warum "Spurensuche"?

Marx hat durch sein 40jähriges Wirken als Gesellschaftswissenschaftler eine breite Spur hinterlassen. Die ist mindestens so unübersehbar, wie die Spur der Elefantenpatrouille des Colonel Hathi. Warum muss da überhaupt nach Spuren gesucht werden?

Weil zigtausende von Marx-Folgern (und vielleicht noch mehr Marx-Verfolger) ihre eigenen Spuren hinzugefügt haben. Darunter sind viele wichtige Beiträge; auf einige von ihnen kommen wir im Text zu sprechen. Aber die Spur ist durch die Spielereien gut bestallter Marxologen und durch diverse Marx-Moden, ebenso durch scholastische Holzwege und dogmatische Betonrampen, durch seicht-sumpfige Philosophentümpel, intellektuelle Spielwiesen und Fluchtburgen, hinterlassene Regierungs- und Parteilinien und orthodoxe Zitatensteinbrüche verdeckt. Verlassen wir die alten Kampfplätze und sehen wir uns stattdessen genau an, was M. tatsächlich geschrieben hat.

Wenn wir von "Spurensuche" sprechen, ist das zunächst unser persönliches Programm. Auf unserer Reise wollen wir Marx ganz und gar als Begründer der kritischen politischen Ökonomie begegnen. Denn die Analyse der kapitalistischen Produktionsweise ist der Dreh- und Angelpunkt des "Kapital". Von ihr geht alles aus.

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