Lundberg zeigt die Kluft zwischen Armen und Reichen für die USA auf. Das war verglichen mit heute eine eher moderate Ungleichverteilung. Der ZEIT-Kommentator spricht dezent von den "Flegeljahren des amerikanischen Kapitalismus". Offenbar aber dauern die Flegeljahre dieser Produktionsweise an. Denn fast 50 Jahre Später flegelt sich der Flegel noch übler. Das amerikanische Syndrom ist längst international verbreitet. Ein wenig in der Geschichte der Reichtumsdebatte zu blättern ist ein gutes Mittel gehen Nebenwirkungen der heutigen Propaganda. Weder war es damals viel besser noch ist das heutige eine wirklich neuartige Erscheinung. Das allgemeine kapitalistische Gesetz der Akkumulation nimmt sich weder Auszeiten noch besondere Arbeitszeiten. Nur die Formen, in denen es an den Tag tritt, ändern sich, abhängig vom Stand des Klassenkampfs. (Wem das letzte Wort nicht gefällt, kann auch sagen: Abhängig von der Stärke des sozialpolitischen Inputs.)