Der Verfasser setzt sich mit dem Ausmaß und den Ursachen des Wandels vom Kooperativen zum Finanzmarkt-Kapitalismus empirisch auseinander. Er untersucht, ob die Veränderungen im deutschen Netzwerk der Unternehmensverflechtung auf die Verbreitung einer im amerikanischen Kontext entstandenen aktionärsorientierten Leitvorstellung zurückzuführen sind. Der Autor findet Indizien, die diese Vermutung bestätigen, kann er doch zeigen, dass die Ablaufmuster institutionellen Wandels in den USA und Deutschland sehr ähnlich sind. Der Siegeszug finanzmarktorientierter Konzepte hat zu einer starken Reduzierung der Verflechtung deutscher Unternehmen geführt. Dieser Siegeszug kann als länderübergreifender Prozess verstanden werden, der trotz der institutionellen Unterschiede marktwirtschaftlicher Systeme wirksam war. Einleitend werden die Ausgangsannahmen bezüglich des institutionellen Wandels benannt. Daran anschließend wird analysiert, ob die in den neunziger Jahren eingetretene Änderung der Unternehmensverflechtung den Ausgangserwartungen entspricht. Die Wechselwirkungen zwischen der Unternehmensverflechtung und den Qualifikationen von Unternehmensmanagern sind Thema des vierten Teils. Zu Schluss wird das empirische Ergebnis der Analyse im Hinblick auf die Bedeutung der verbliebenen 'kooperativen Strukturen' bewertet. (http://www.gesis.org/sowiport/search/id/iz-solis-90385442)