Die Ursachen der im Jahr 2008 begonnenen Finanz- und Wirtschaftskrise sind innerhalb der Wirtschaftswissenschaften umstritten. Je nachdem, ob Krisendeutungen nach neoliberalen,keynesianischen oder marxistischen Mustern erfolgen, werden unterschiedliche Konsequenzen für die Stabilisierung der Wirtschaft gefordert. Dies kann Auswirkung auf die Weitergestaltung unseresWirtschaftssystems und auf die Verteilung von Kapital haben. Diese Arbeit untersucht mittels einer qualitativ-quantitativen Inhaltsanalyse der Krisendeutungen der Magazine Spiegel und Focus imersten Quartal 2009. Die Untersuchung zeigt, dass neoliberale Krisendeutungen noch immer dominant sind, es jedoch ernsthafte Zeichen für das (Wieder-)Erstarken des Keynesianismus gibt.Keynesianische Krisendeutungen scheinen jedoch vor allem im bürgerlichen Lager nur sehr oberflächig erkennbar. Marxistische Krisendeutungen waren zwar vorhanden, jedoch in einer so geringen Anzahl, dass ihre Relevanz höchstens nebensächlich erscheint.